Sonntag, 20. März 2011

Der Mann der die Walnuss aß

Beruhigend ist es, wegen einer relativ harmlosen, weil gut kontrollierbaren allergischen Reaktion in der Notaufnahme des Krankenhauses zu liegen und vom attraktiven Zivildienstleistenden eine dampfende Atemmaske gereicht zu bekommen. Seltsam hingegen fühlt man sich, wenn in den Zimmern rechts und links von einem Leute mit Herzattacken und blutenden Wunden liegen, während man selbst eigentlich inzwischen wieder vollkommen wiederhergestellt ist, und sogar Zeit findet ein Handyfoto von sich selbst zu machen.

So geschehen letzten Donnerstag. Drei Meter neben mir versucht der Arzt das Risiko akuter Brustschmerzen einzuschätzen. Als er zu mir kommt begrüßt er mich  mit den Worten "Sie sind der Mann, der eine Walnuss gegessen hat?" Da wünscht man sich fast noch eine Schnittwunde ins Gesicht, um die Notaufnahme nicht wie ein Dienstleistungsschmarotzer zu blockieren und erklären zu müssen "Ja, die war im Salat. Habe ich zu spät gesehen. Mir geht's jetzt aber wieder gut." Liege ich da falsch, oder haben coolere Typen nicht eigentlich coolere Probleme. Sportunfall! Schußwunde! Mit sowas will man ins Krankenhaus. Aber doch nicht mit einer Nußallergie...

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