Die langen Abende und Wochenenden in dieser seltsamen Coronazeit hatten auch ihr Gutes. Ich habe die ewig aufgeschobenen, allerletzten Polierarbeiten an den neuen Songs endlich einmal abgeschlossen. Gefühlte 10 years in the making - zumindest fast. Am Anfang stand ein Projektordner auf meinem Rechner mit der Bezeichnung "Album 2015".
Laut ist es geworden. Und etwas düster. Beim ersten Hördurchgang der kompletten Platte war ich etwas überrascht über die schroffe Grundstimmung, die durch die Songs weht. Es ächzt im Getriebe der Welt. Das Erstarken einer neuen Rechten, getarnt als spießbürgerliche Neidhammel und Wutbürger, empfinde ich als ebenso bedrohlich, wie eine immer größere Gruppe von Menschen, die so skeptisch gegenüber öffentlichen Medien und wissenschaftlichen Erkenntnissen geworden ist, dass sie schlichtweg ihre eigenen Fakten und ihre eigene Welt erfindet. Was macht man mit denen? Wie sähe eine Zukunft aus, in der man mit solchen Gestalten einen politischen Konsens finden muss, weil sie plötzlich in Regierungen sitzen?
Das alles kugelte durch meinen Kopf, als ich einige der Songs schrieb. Wenn ich es recht betrachte, hätte der Sound eigentlich noch viel rauer ausfallen müssen. Aber hey - irgendwie ist es denn doch wieder ein "Radiopassiveboy-Album" geworden. Mit Melodien und mit Handclaps und mit ein paar Liebesliedern. Mit viel Schatten und etwas Licht. Mit Farbe & Rauch.
Kostenlos streamen und downloaden:
https://radiopassiveboy.bandcamp.com/album/farbe-rauch
Waren ja nur 6 verdammte Jahre.
AntwortenLöschenKuss
Marc